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Kennzeichnung von Ex-Schutz-Produkten

Stand: 19.02.2004
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Neu in Verkehr gebrachte Ex-Schutz-Produkte müssen seit dem 30.06.2003 gemäß Richtline 94/9/EG gekennzeichnet sein. Sie wird oft als ATEX (ATEX steht für Atmosphères Explosibles) bezeichnet, Formulierungen wie Kennzeichnung nach "ATEX-Norm", wobei auf ATEX 100, ATEX 100a bzw. ATEX 95 (dies wohl die letzte Version) Bezug genommen wird, werden auch gerne benutzt. Eine eher historische Betrachtung der Bezeichnungslage finden Sie auf der älteren Version dieser Service-Seite mit Stand vom 08.04.2002.

Hier das Beispiel einer Ex-Schutz-Kennzeichnung für den Gas-Ex-Bereich:

II 2 G EEx ib ed IIC T6


Die folgende Tabelle erläutert deren einzelnen Elemente sowie die alternativen und zusätzlichen Kennzeichnungs-Elemente von Geräten für den Staub-Ex-Bereich:

BeispielBenennungKlartextÜbersicht
II
II2GEExib edIICT6

Gerätegruppe

Einsatz in allen Bereichen außer BergbauGerätegruppen
  • I = Bergbau
  • II = alle Bereiche außer Bergbau
2
II2GEExib edIICT6

Gerätekategorie

Einsatz in Zone 1 bzw. Zone 21Gerätekategorien
  • 1 = geeignet für Zone 0 bzw. Zone 20
  • 2 = geeignet für Zone 1 bzw. Zone 21
  • 3 = geeignet für Zone 2 bzw. Zone 22
  • M1 = geeignet zum Einsatz im Bergbau (ähnlich Zone 0 bzw. 1)
  • M2 = geeignet zum Einsatz im Bergbau (ähnlich Zone 2)
Hier finden Sie Informationen über Ex-Zonen...
G
II2GEExib edIICT6

Einsatzbereich

Einsatz in Ex-Medium GasEx-Medien (Atmosphäre)
  • G = Gas
  • D = Staub
Bemerkungen:
Für den Einsatz im Bergbau wird das Umgebungsmedium nicht angegeben.
EEx
II2GEExib edIICT6

Normkennzeichnung

Gerät entspricht aktuellen EU-Ex-Schutz-Normen
Bemerkungen:
Konformitätserklärung ohne weitere Angaben.
ib ed
II2GEExib edIICT6

Zündschutzart(en)

Gerät ausgestattet mit Zündschutzarten Eigensicherheit (ib), erhähte Sicherheit (e) sowie druckfeste Kapselung (d)Zündschutzarten:
  • o = Ölkapselung
  • p = Überdruckkapselung (Schutz höher als bei nP)
  • q = Sandkapselung
  • d = druckfeste Kapselung
  • e = erhöhte Sicherheit
  • ia = Eigensicherheit
  • ib = Eigensicherheit
  • m = Vergußkapselung
  • s = sonstiger Zündschutz (Sonderschutz)
  • n = Schutz ausreichend bei Normalbetrieb mit geringer Wahrscheinlichkeit auftretender ex-fähiger Gasatmosphäre (Zone 2)
  • nA = nichtfunkend
  • nC = geschützte Kontakte
  • nR = Gehäuse schwadensicher
  • nL = energiebegrenzt
  • nP = einfache Überdruckkapselung
Bemerkungen:
Hiermit werden zusätzliche Zündschutzmaßnahmen gekennzeichnet, die in unterschiedlicher Weise verschiedene Geräteteile betreffen können (zusätzliche Isolierung der Bauteile von ihrer Umgebung, besondere Begrenzung der Energieabgabe von Bauteilen beziehungsweise deren, gegenüber vergleichbaren Normteilen, aufwendigere Konstruktion).

In einem Gerät können mehrere Zündschutzarten zur Anwendung kommen.

Bei der Angabe der Explosionsschutz-Kennzeichnung werden unterschiedlichste Reihenfolgen bzw. Gruppierungen der Kürzel benutzt (z.B. ed oder e d), teilweise liegt auch eine Redundanz der Inhalte vor (z.B. wird Eigensicherheit sowohl durch ia als auch ib oder nur i gekennzeichnet).

IIC
II2GEExib edIICT6

Explosionsgruppe
Ex-Anwendung

Gerät ausgelegt für Explosionsschutzanwendung Gruppe II für Umgebungen mit hoher ExplosionsneigungExplosionsgruppen:
  • A = Explosionsneigung gering
  • B = Explosionsneigung mittel
  • C = Explosionsneigung hoch

Explosionsschutzanwendungen:

  • I = Bergbau
  • II = alle Einsatzbereiche außerhalb des Bergbaus
Bemerkungen:
Diese Angabe ist nur für Geräte, die im Gas-Ex-Bereich zum Einsatz kommen nötig.

Der Begriff Explosionsneigung dient zur Klassifizierung der Einsatzumgebung des Betriebsmittels nach steigender Explosionsgefahr. Der Begriff Explosionsschutzanwendung dient zur Klassifizierung des Betriebsmittels nach Einsatzort (im Bergbau liegt der Schwerpunkt auf Schlagwetterschutz [Methan], außerhalb davon sind viele und in ihren Eigenschaften unterschiedliche Medien zu berücksichtigen). Hier liegt eine Redundanz mit der Euronorm vor (die der Ex-Kennzeichnung vorangestellte Gerätegruppe beinhaltet dieselbe Aussage).

Achtung:
Die im Beispiel vorgestellte Schreibweise stellt eigentlich eine Mischform aus der Zusammenfassung der Kürzel für Explosionsschutzanwendung (römische Ziffer) und Explosionsschutzgruppe (Großbuchstaben) aus der früheren (deutschen) Ex-Schutz-Norm dar. Die Schreibweise kann mit oder ohne Leerzeichen, getrennt (wie z.B. in der früheren Bezeichnung EEx II ia C T6) und/oder auch in anderer Reihenfolge ausgeführt sein.

T6
II2GEExib edIICT6

Temperaturklasse

Die maximale (im Falle eines Fehlers) vom Gerät auf das Umgebungsmedium einwirkende Oberflächentemperatur beträgt 85°CTemperaturklassen:
  • T1 = 450°C
  • T2 = 300°C
  • T3 = 200°C
  • T4 = 135°C
  • T5 = 100°C
  • T6 = 85°C
Bemerkungen:
Die Angabe der Temperaturklassen in dieser Form ist für den Gas-Ex-Bereich zwingend vorgeschrieben, Geräte für den Staub-Ex-Bereich können entweder durch Angabe einer Temperaturklasse oder durch direkte Angabe der max. Oberflächentemperatur (z.B. durch Angaben wie T90°C oder 220°C) gekennzeichnet werden.
 
              IP61

IP-Code
nur für Staub-Ex-Bereich

Gerät geschützt gegen Staubeintritt und senkrecht fallendes TropfwasserIP-Codes (Auswahl):

Fremdkörper- und Berührungsschutz (erste Ziffer):

  • 5 = geschützt gegen Staubablagerung und Berührung
  • 6 = geschützt gegen Staubeintritt und Berührung
Feuchtigkeitsschutz (zweite Ziffer):
  • 0 = ungeschützt
  • 1 = Tropfwasser, senkrecht fallend
  • 2 = Tropfwasser, Neigung 15°
  • 3 = Sprühwasser
  • 4 = Spritzwasser
  • 5 = Strahlwasser, gelegentlich bzw. schwach
  • 6 = Strahlwasser, stark
  • 7 = Untertauchen, gelegentlich
  • 8 = Untertauchen, ständig

ACHTUNG:
Bei Ex-Schutz-Kennzeichnungen aus verschiedenen Quellen kann es zu Abweichungen in der Reihenfolge der Kürzel kommen. Dies ist darin begründet, daß es für die Kürzelreihenfolge offensichtlich keine einheitliche Konvention gibt, somit die Ex-Schutz-Kennzeichnungen unübersichtlich werden. Zur Steigerung von Vergleichbarkeit und Übersichtlichkeit wird auf diesen Seiten eine einheitliche Schreibweise angestrebt.

Ein Beispiel:

II 2G EEx ia IIB T4

wird zu

II 2G EEx II ia B T4



p Dieses Dokument wurde fachinhaltlich zuletzt bearbeitet am 19.02.2004 und am 10.11.2009 im Layout überarbeitet. Korrekturen und Anregungen bitte an dienstleistungen@ajvg.com.


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